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Baden-Württemberg bekommt vier 5G-Testumgebungen

Datum: 23. April 2019

Baden-Württemberg bekommt vier 5G-Testumgebungen

Mit 5G werden erstmals die Bedürfnisse der Industrie in einem Mobilfunkstandard berücksichtigt. Um zu erforschen, welche Möglichkeiten der neue Mobilfunkstandard kleinen und mittelständischen Unternehmen eröffnet, richten Forscher vom Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA federführend Testumgebungen in vier Regionen Baden-Württembergs ein.

Hohe Datenübertragungsrate, kurze Verzögerungszeiten von bis zu einer Millisekunde und bis zu einer Million Kommunikationsteilnehmer pro Quadratkilometer: 5G ist der erste Mobilfunkstandard, der nicht nur die Bedürfnisse privater Verbraucher, sondern auch die der Industrie, berücksichtigt. Damit schafft 5G eine wichtige Grundlage für Industrie-4.0-Anwendungen sowie das Internet der Dinge.

Forscher der beiden Stuttgarter Fraunhofer-Instituten IPA und IAO, der Hochschule Reutlingen und des Campus Schwarzwald in Freudenstadt wollen 5G gemeinsam mit kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) erproben. Konzerne können sich eigene 5G-Netze einrichten, KMUs jedoch nicht. Daher soll mit dem Forschungsprojekt Transferzentrum 5G4KMU den KMUs ein einfacher Einstieg in 5G geboten werden, damit sie frühzeitig innovative Produkt- und Geschäftsideen mit 5G entwicklen können.

Vier Testumgebungen in Baden-Württemberg
In vier Regionen Baden-Württembergs entstehen Testumgebungen für 5G, jede mit einem anderen Schwerpunkt:

  • In Stuttgart fokussieren sich die Wissenschaftler des Fraunhofer IPA auf Potentiale von 5G für Fabriken und Produktionssysteme, während sich die Kollegen des Fraunhofer IAO mit Smart Services und Smart Products beschäftigen.
  • In Freudenstadt ist Ähnliches geplant. Auch dort legen die Forscher des Centrum für Digitalisierung, Führung und Nachhaltigkeit Schwarzwald (kurz: Campus Schwarzwald) den Schwerpunkt auf Fragestellungen rund um die Produktion, wobei der Maschinenbau im Mittelpunkt steht.
  • In Reutlingen liegt der Fokus hingegen auf der Logistik (Intra- und Extralogistik) und der Informationsbereitstellung im Unternehmen.
  • In Mannheim untersuchen die Forscher der Projektgruppe für Automatisierung in Medizin und Biotechnologie PAMB des Fraunhofer IPA, welche Möglichkeiten 5G für Kliniken und medizinischen Labore eröffnet.

Mit der 5G-Infrastruktur in den Testumgebungen, untersuchen die Forscher gemeinsam mit KMUs die verschiedenen Fragestellungen und Testszenarien rund um das Thema 5G. Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg fördert das Projekt Transferzentrum 5G4KMU drei Jahre lang mit insgesamt 5 Millionen Euro.