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Meilensteinevent am Campus Schwarzwald: 5G4KMU startet in die nächste Phase

Datum: 06. Oktober 2020

Meilensteinevent am Campus Schwarzwald: 5G4KMU startet in die nächste Phase

Unter dem Titel »5G für den Mittelstand: Vernetzt in die Zukunft« lud das Transferzentrum 5G4KMU am 6. Oktober 2020 zur Meilenstein-Veranstaltung mit Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut am Campus Schwarzwald in Freudenstadt ein. Dort demonstrierten die beteiligten Projektpartner die Leistungsfähigkeit von 5G und zukünftige Anwendungsgebiete anhand der Schwerpunktfelder Produktion, Logistik und Gesundheitswesen. Anlass war der Planungsabschluss der 5G-Infrastruktur und der Start in die industrielle Umsetzung. In den nächsten Wochen wird mit dem Aufbau der 5G Standalone- Netze begonnen.

Bei diesem festlichen Event vermittelten die beteiligten Projektpartner des Transferzentrums 5G4KMU Interessierten aus Industrie, Forschung und Presse einen Überblick zum derzeitigen Stand der 5G-Technologie und verdeutlichten anhand von greifbaren, anwendungsbezogenen Demonstratoren die zukünftige Leistungsfähigkeit des neuen Mobilfunkstandards in den Bereichen Logistik, Produktion und Medizintechnik.

Die Demonstratoren sollen verdeutlichen, welche Leistungssteigerungen im Bereich der Datenrate, der Latenzzeit und der Anzahl an Geräten durch 5G möglich werden und welche neuen Anwendungen daraus resultieren können:

  • Logistik (Hochschule Reutlingen): Fahrerloses Transfortsystem (FTS)

    Ein fahrerloses Transportsystem zeichnet sich durch besonders hohe Flexibilität und Eigenständigkeit aus. Doch gerade die Sicherheit spielt bei einem solchen System eine besondere Rolle. Dafür sind sehr geringe Latenzzeiten notwendig, damit das System bei Gefahrensituationen rechtzeitig anhält und die Verletzungsgefahr verringert wird. Durch die zusätzliche hohe Bandbreite und geringe Handover-Zeiten, die 5G bietet, kann eine Steuerungsauslagerung von den Transportsystemen weg in eine Edge/ Cloud stattfinden und damit eine Gewichts- und Kostenreduktion des Systems erreicht werden.

  • Produktion (Fraunhofer IPA und Campus Schwarzwald):

    Das Fraunhofer IPA widmete sich mit seinen beiden Demonstratoren dem Thema Technologievergleich. Denn auch wenn 5G sehr gute Leistungsdaten verspricht, bedeutet das nicht automatisch, dass für alle Anwendungen ein Update auf 5G notwendig ist. Der Demonstrator „Funkwand“ ist mit unterschiedlicher Sensorik ausgestattet und nimmt damit Umwelteinflüsse auf, die mithilfe verschiedener Funktechnologien an eine zentrale Datenbank übermittelt (z. B. NB-IoT, LoRa usw.) werden. Die Funktechnologien können so mithilfe von Kriterien (z. B. Latenzzeit, Energieverbrauch usw.) bewertet und deren Vor- bzw. Nachteile gegenübergestellt werden. Damit können für jeden Anwendungsfall die passende Funktechnologie ausgewählt werden.

    Der Campus Schwarzwald stellte ein Verbundsystem aus FTS und einer Fräsmaschine vor. Damit können bisher nicht wertschöpfende, logistische Prozessschritte durch das Bearbeiten eines Werkstücks während es transportiert wird, zu einer wertschöpfenden Logistik erweitert werden. Auch hier sind eine sehr geringe Latenzzeit und eine hohe Datenrate notwendig.

  • Medizintechnik (Fraunhofer IPA/PAMB): Telemanipulierte Nadelpunktion

    Ein starrer Roboterarm wird zur Entnahme von Gewebeproben über eine Nadel eingesetzt. Dieser wird dabei über ein Human-Machine-Interface mit Force-Feedback und realer Haptik des Nadelkopfes ferngesteuert. Eine sichere und latenzarme Datenübertragung ist dabei die Grundvoraussetzung für die Anwendung.


Anlass für Veranstaltung war der Start in die nächste Phase des Transferzentrums 5G4KMU. Alle vorbereitenden und planenden Maßnahmen sind abgeschlossen, sodass nun mit dem Aufbau der 5G Netze in den Testumgebungen begonnen wird. Parallel dazu startet die Bewerbungsphase für Quick Checks. Unternehmen können sich mit ihrer Idee bzw. ihrem Anwendungsfall beim Transferzentrum bewerben. Diese werden anschließend gemeinsam mit dem Transferzentrum bewertet und auf ihre Machbarkeit hin untersucht. Anschließend kann die Zusammenarbeit in einem Exploring Projekt intensiviert und prototypisch implementiert werden. Kleine und mittlere Unternehmen werden dabei gezielt vom Wirtschaftsministerium gefördert, sodass die Projekte kostenneutral ablaufen. Eine Bewerbung ist bis Dezember 2020 möglich.